Der verborgene Wert hinter dem Preis einer Backware
Wie generiert sich ein Produktpreis?

Haben Sie sich jemals gefragt, wie sich die Preise für alltägliche Produkte wie Brezeln und Weckle über die Jahre verändert haben? Ein nostalgischer Rückblick verrät uns, dass eine Brezel einst für schlichte 50 Pfennig zu haben war, während Weckle gar nur 30 Pfennig kosteten. Heutzutage zahlt man für eine Brezel bei uns 1€, was in etwa 2 Mark entspricht. Im Vergleich dazu lag der Stundenlohn im Jahr 1965 zwischen 8 und 10 Mark (ca. 4-5€). Diese Zahlen wirken fast wie aus einer anderen Welt, doch sie eröffnen uns einen faszinierenden Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung und den unaufhaltsamen Lauf der Inflation.

Jeder spricht von unfairer Preiserhöhung und das Thema ist in unserer Gesellschaft in aller Munde.
Wir möchten fair bleiben in unseren Preisen gegenüber unseren Kunden, aber auch unseren Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern. Denn hinter jedem Preisschild verbirgt sich eine Welt voller komplexer Faktoren. Diese möchten wir natürlich mit euch teilen und ganz transparent aufklären.

Beginnen wir mit den beiden offensichtlichen Kosten:

  1. den Löhnen für Mitarbeiter im Laden, in der Backstube, im Versand und in der Verwaltung. Mit der Anpassung an einen höheren Mindestlohn steigen die Personalkosten unausweichlich, was wiederum wie ein Dominoeffekt bewirkt, dass weitere betriebliche Kosten steigen, denn steigende Löhne erhöhen automatisch auch verschiedene staatliche Abgaben und Beiträge an verschiedenen Institutionen.
  2. den Kosten für Material: Zutaten wie Mehl, Butter und Eier, die Ausgaben für Verpackung (Tüten, Kartons,), Reinigungsmittel und nicht zu vergessen, die Kosten von übriggebliebenen Backwaren und deren Entsorgung.

Doch da ist noch mehr.
Hinzu kommen die Investitionskosten für Maschinen, Backöfen, Ladeneinrichtungen, Fahrzeuge sowie deren Reparatur und Instandhaltung. Mieten, Nebenkosten, Energiekosten sowie Gebühren für Kartenzahlungen und Bankgebühren, um Bargeld einzuzahlen.

Und schließlich die unterschiedlichsten Steuern und Beiträge, die an verschiedenste Institutionen und Behörden entrichtet werden müssen.

Angesichts der Preise könnte die Frage gestellt werden, warum soll ich überhaupt bei regionalen und mittelständischen Unternehmen einkaufen?
Die Antwort liegt in den zahlreichen Vorteilen, die das regionale Einkaufen mit sich bringt.

  1. Es schafft Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region,
  2. bietet Jugendlichen wohnortsnah Ferienjobs
  3. gibt regionalen Handwerkern sowie Unternehmen Aufträge.
  4. Lokale Unternehmen sind Treffpunkt.
  5. Darüber hinaus stärkt das regionale Einkaufen den sozialen Zusammenhalt und fördert das Engagement in der Gemeinschaft durch Rabatte und Sponsoring von bspw. Vereinen.

Alles ist ein Kreislauf.

Hinter jedem Preis(-schild) steckt weit mehr als nur eine Zahl.
Der Preis muss die zahlreichen Kosten, die mit dem Betrieb eines Unternehmens (Bäckerei) verbunden sind, abdecken und sollte am Ende auch einen Gewinn erwirtschaften, um weitere Investitionen zu tätigen.

Beim nächsten Biss in eine frische Brezel können wir also nicht nur den Geschmack genießen, sondern auch den umfassenden Wert schätzen lernen, der in diesem scheinbar einfachen Genuss verborgen liegt.